Aktuelle Stellungnahmen des BVCD zu Themen mit politischer Relevanz

Hier bezieht der BVCD Stellung zu verschiedenen Themen, die eine gesetzgeberische Relevanz auf nationaler oder internationaler Ebene besitzen.

Stellungnahme des Bundesverbands der Campingwirtschaft e.V. (BVCD) zur geplanten Erhöhung der Prüfintervalle für Fahrzeuge ab zehn Jahren im Rahmen der Revision der Richtlinie 2014/45/EU über die regelmäßige technische Überwachung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern

Berlin, 27. Mai 2025 – Der Bundesverband der Campingwirtschaft e.V. (BVCD) nimmt mit großer Besorgnis die aktuellen Überlegungen zur Erhöhung der Prüfintervalle für Fahrzeuge ab zehn Jahren zur Kenntnis. Diese potenzielle Neuregelung würde auch Freizeitfahrzeuge wie Wohnmobile betreffen und stößt bei uns auf entschiedenen Widerstand.

Wohnmobile sind für viele Menschen in Deutschland ein zentraler Bestandteil ihrer Urlaubs- und Freizeitgestaltung. Sie sind oft über viele Jahre im Besitz und werden intensiv genutzt. Gerade bei älteren Fahrzeugen ist die regelmäßige technische Überprüfung durch die Hauptuntersuchung (HU) ein essenzieller Baustein für die Verkehrssicherheit. Die derzeitigen Prüfintervalle haben sich bewährt und tragen maßgeblich dazu bei, Mängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dies gilt insbesondere für die komplexen technischen Systeme von Wohnmobilen, die neben den fahrzeugspezifischen Komponenten auch umfangreiche Aufbau- und Versorgungseinrichtungen umfassen.

Darüber hinaus sehen wir in einer solchen Regelung eine Benachteiligung der Halterinnen und Halter von älteren Wohnmobilen. Viele Camper legen Wert auf eine lange Nutzungsdauer ihrer Fahrzeuge und pflegen diese sorgfältig. Die regelmäßige HU ist dabei ein wichtiger Indikator für den technischen Zustand und hilft, den Werterhalt des Fahrzeugs zu sichern. Eine Erhöhung der Prüfintervalle würde hier zu einer Ungleichbehandlung gegenüber neueren Fahrzeugen führen, obwohl der Verschleiß bei älteren Modellen tendenziell höher ist und somit eine engmaschigere Kontrolle umso wichtiger wäre.

Der BVCD appelliert daher dringend an die zuständigen Stellen, von einer Erhöhung der Prüfintervalle für Fahrzeuge ab zehn Jahren abzusehen. Wir fordern stattdessen, die bewährten und etablierten Prüfzyklen beizubehalten, um die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, insbesondere aber für die Nutzerinnen und Nutzer von Freizeitfahrzeugen, weiterhin zu gewährleisten. Wir schließen uns daher auch der Position des ADAC vom Mai 2025 an. 
Die generellen Thesen des ADAC sind dabei:

· Ein kausaler Zusammenhang zwischen einer Verkürzung der Prüfintervalle und einer signifikanten Verbesserung der Verkehrssicherheit oder Luftqualität ist bislang nicht nachgewiesen.

· Der Umfang und die Frequenz der Hauptuntersuchung sollten weiterhin in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten liegen, und so den nationalen Besonderheiten und verkehrstechnischen Erfordernissen Rechnung tragen.

· Eine Verkürzung der Prüfintervalle würde zu einer spürbaren Erhöhung der Kosten führen und hätte damit nachteilige Auswirkungen auf Verbraucherinnen und Verbraucher.

· Die gesellschaftliche Akzeptanz ist nicht gegeben.


Für den BVCD 
Kurt Bonath
Vizepräsident