Eckpunktepapier "Laden in Tourismusregionen"
Die Notwendigkeit, sich mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur aus touristischer Sicht auseinander zu setzen, entsteht durch einen Dreiklang: Erstens sind regulatorisch die Zeichen auf einen Hochlauf der Elektromobilität gestellt, so dass immer mehr Gäste elektrisch reisen werden. Zweitens belegen Stimmungsbilder von Seiten der Verbraucherinnen und Verbraucher den hohen Stellenwert eines geeigneten Ladeangebots für die Bereitschaft, auf ein Elektroauto umzusteigen. Drittens haben touristische Betriebe die Elektromobilität als relevantes Zukunftsthema erkannt, so dass sie als Wettbewerbsthema bereits platziert ist.
Elektromobilität und Campingplätze
Die Umstellung auf Elektromobilität wird große Auswirkungen auf Campingplätze haben.
Elektrisch Fahren ist die Zukunft; die Zahl der E-Fahrzeuge steigt rasant auf den Straßen. Damit gewinnt die Elektromobilität auch beim Reisen an Bedeutung. Immer mehr Gäste kommen mit Elektrofahrzeugen auf die Campingplätze und benötigen dort Strom. Elektrische Shuttle-Services des Campingplatzes stehen für Angebotsvielfalt. Und: Campingplätze sind Vorbild, indem sie selbst auf E-Mobile setzen. Seien es elektrische Pkws, Caddys, Roller und Fahrräder. Camping plätze können ihren Gästen mit elektrischen Mietfahrzeugen zusätzlich die Möglichkeit bieten, diese neue Form der Mobilität selbst zu erfahren. Zudem erhöht eine sanfte Mobilität auf dem Campingplatz die Urlaubsqualität der Gäste.
Ein Campingplatz ist für e-mobile Gäste und Besucher attraktiv, wenn er eine sichere Ladeinfrastruktur bietet. Campingplätze - die Energietankstellen von morgen Unser Mobilitätsverhalten befindet sich im Wandel. Spätestens für 2050 steht der Ausstieg aus fossilen Energieträgern fest, womit das Ende der Verbrenner-Technologie verbunden ist. Politisch wird bereits auf die Elektromobilität gesetzt, die einen maßgeblichen Baustein der Mobilitätswende darstellt. In Zukunft nehmen Campingplätze eine Schlüsselrolle ein, um die Infrastruktur im ländlichen Raum zu gestalten. Sie beeinflussen das Mobilitätsverhalten vieler Menschen, verteilen Energie und produzieren sichere und grüne Energie, indem sie selbst Strom erzeugen.
Ein Campingplatz kann mit den bestehenden Strukturen zu einem wichtigen „Prosumer“ der Region werden, er produziert und konsumiert Energie. In einigen Fällen übernimmt der Campingplatz schon jetzt viele Aufgaben, die mit der ländlichen Infrastruktur zusammenhängen. So leistet er einen wichtigen Beitrag, um die Ladeinfrastruktur flächendeckend auszubauen. Campingplätze sind bestens geeignet, E-Tankstellen in ihr Geschäft zu integrieren und somit Kunden zu gewinnen und zu binden. Campingplätze mit öffentlichen und halb-öffentlichen Ladepunkten erscheinen in den Laderegistern und sind damit gute Anlaufstellen, sowohl für e-mobile Fernreisende, als auch für die E-Mobilisten der Region. E-Mobilität wird für Unternehmen in der Zukunft noch interessanter.
Campingplätze tragen jetzt schon zur Netzstabilität bei, da sie meist antizyklisch zu Produktionsbetrieben Energie nutzen. E-Mobilität ist durch die Energiespeicher der E Fahrzeuge eine Schlüsseltechnologie. Sie macht es möglich, mittels V2G („vehicle to grid“) Strom aus Fahrzeugbatterien in das Netz einzuspeisen. Auf diese Weise lässt sich das Stromnetz weiter stabilisieren. Die Unternehmen können ihren Strom den Batterien oder dem Netz zuführen bzw. entnehmen – abhängig von der Höhe des Preises. Weil der Energiemarkt durch die Energiewende immer flexibler wird, kann jedes Unternehmen zu einem aktiven Marktteilnehmer wer den. Die Teilnahme am Energiemarkt wird für viele Betriebe ein wichtiger Teil ihres Geschäftsmodells.
Hier gibt es Informationen, die aktiv von Campingplatzbesitzern genutzt werden können:
Verbrauchssteigerungen auf Campingplätzen
Campingplätze müssen mit sehr hohen und steigenden Verbräuchen rechnen. Schon heute ist erkennbar, dass der Wohnwagen- und Caravan-Tourismus sich auch über den Antrieb hinaus elektrifiziert - nicht zuletzt durch den im Jahr 2022 sprungartig verstärkte Umstellung von Gas (etwa für Kocheinrichtungen) auf Elektrizität. Diese Tendenz wird sich verstärken, sobald auch in diesem Bereich die Elektromobilität verstärkt Einzug hält. Campingplätze stehen deshalb vor zwei Herausforderungen: Sie müssen Ladeinfrastruktur aufbauen - auch hier reicht aufgrund der langen Standzeiten üblicherweise 11 kW. Alternativ kommt ein Angebot von Parkplätzen mit leistungsstarken 22kW Ladepunkten etwa rund um die Rezeption in Frage, deren Verfügbarkeit durch eine Reservierungsmöglichkeit reguliert werden kann. Die zweite Herausforderung: Campingplatzbetreiber müssen in jedem Fall dabei den Stromverbrauch überwachen und sicherstellen, dass der Platz über ausreichende Stromversorgungskapazitäten verfügt, um den Bedarf zu decken. Sonst kann die Gefahr eines Zusammenbruchs entstehen. Um die zu erwartende hohe Nachfrage an Strom zu bedienen, wird der Ausbau des Stromnetzes hin zu den Campingplätzen wichtiger. Aufgrund von deren häufig naturnaher Lage abseits von Zentren gestaltet dieser sich aber nicht selten schwierig. Zur Entlastung spielt die Ausstattung mit Solaranlagen eine zunehmende Rolle für Campingplatzbetreiber. Damit einher geht die Notwendigkeit, Speicherlösungen zu schaffen. Lithium-Eisenphosphat-Akkumulatoren (LFP-Akkus) bieten sich dafür an, die zudem in den vergangenen Jahren eine sehr positive Preisentwicklung genommen haben. Diese Investitionen können sich durch den Verkauf des Stroms an die Gäste refinanzieren. Speicherlösungen könnten sich zusätzlich rechnen, wenn die Preisschwankungen von Strom zu unterschiedlichen Tageszeiten perspektivisch zunehmen. Da das Ausland hier bereits entsprechende Entwicklungen sieht, erscheint ein Überschwappen nach Deutschland nicht unwahrscheinlich (Smart-Meter-Roll-out).
Elektromobilität für Campingplätze
Zur Studie, es erfolgt eine Weiterleitung auf die Webseite von Ecocamping