Fakten
über die Campingbranche
Positiv für die Campingwirtschaft: Immer mehr Wohnmobile in Deutschland zugelassen
Binnen sieben Jahren hat sich die Zahl der zugelassenen Wohnmobile in Deutschland mehr als verdoppelt! Gegenwärtig sind laut Kraftfahrtbundesamt mehr als 900.000 der Fahrzeuge sind derzeit bundesweit zugelassen. Besonders viele Wohnmobile sind im hohen Norden und tiefen Süden angemeldet.
Der Caravaning Industrie Verband (CIVD) registriert schon seit rund 15 Jahren einen stetigen Aufwärtstrend. Zum einen ist dies bedingt durch die Tatsache, dass Camping einen Bedeutungswandel erfahren hat und nichts mehr mit dem Billigimage von früher zu tun hat. Im Kundenverhalten haben sich Entwicklungen wie der Wunsch nach individuellerem Reisen und engerem Kontakt mit der Natur der Branche ebenfalls mehr und mehr in den Fokus gestellt. Die Pandemie hat dies noch einmal verstärkt.
Die Verteilung von Wohnmobilen über Deutschland zeigt sich allerdings keineswegs gleichmäßig. Die meisten Wohnmobile im Verhältnis zur Bevölkerung sind ganz im Norden und im tiefen Süden angemeldet. Spitzenreiter ist der Zulassungsbezirk Schleswig-Flensburg mit 26,5 Wohnmobilen pro tausend Einwohner, gefolgt von Nordfriesland und Garmisch-Partenkirchen mit jeweils 25,5 Fahrzeugen pro tausend Einwohner. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 10,8 Wohnmobile pro tausend Einwohner.
In Bezug auf die Bundesländer belegt Schleswig-Holstein auch beim Wert für das ganze Bundesland mit 19,2 Wohnmobilen pro tausend Einwohner an der Spitze, auf Platz zwei steht Niedersachsen mit Wert 12,8, gefolgt von Bayern (12,7) und Baden-Württemberg (12,1). Auf Bundeslandebene bildet das Land Berlin das Schlusslicht mit 5,1 auf tausend Einwohner. In absoluten Zahlen betrachtet, gibt es allerdings in Nordrhein-Westfalen mit knapp 170.000 zugelassenen Fahrzeugen den größten Bestand, gefolgt von Bayern (159.000) und Baden-Württemberg (127.000). Im europäischen Vergleich führen die Niederlande die Statistik an. Hier kann bereits ein Campingfahrzeug (inklusive Caravans) auf nur 31 Einwohner verzeichnet werden.
Deutschlandtourismus im Aufwind
Übernachtungsrekord im ersten Halbjahr 2024
Berlin, 9. August 2024: Der positive Trend in der Tourismusbranche hält weiter an: Verglichen mit dem bisherigen Rekord aus dem ersten Halbjahr 2019 stiegen die Übernachtungszahlen von 223,2 Millionen um 868.000 Übernachtungen beziehungsweise 0,4 Prozent. Diese Zahlen teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
„Wir freuen uns sehr über den neuen Höchstwert“, sagt Dirk Dunkelberg, stellvertretender Geschäftsführer des DTV. „Die gestiegenen Übernachtungszahlen machen deutlich, dass die Branche von durchdachten Marketingkampagnen, aber auch von der hohen Kaufkraft in vielen Ländern profitiert. Zudem hatten wir mit der EURO 2024 ein großes Sportevent im Land und zehntausende Fußball-Fans übernachteten in den Hotels und Ferienwohnungen der Gastgeberstädte.“
Der Trend könnte auch im zweiten Halbjahr 2024 anhalten: „Für die zweite Jahreshälfte sind wir zuversichtlich“, so Dirk Dunkelberg, „dass die positiven Effekte der Fußball-EM das Interesse an Deutschland als Reiseland steigen lassen, auch wenn es vermutlich nicht alle Regionen gleichermaßen betreffen wird. Auch kulturelle Mega-Events, wie die Konzerte globaler Popikonen, lassen sicher die Übernachtungszahlen noch einmal kräftig wachsen.“
Campingplätze in Niedersachsen setzen ein starkes Zeichen für den Klimaschutz
BVCD-Partner Ecocamping betreut innovatives Projekt mit Leuchtturmcharakter
Das Pionierprojekt «Klimafreundlich Campen in Niedersachsen» schafft Bewegung in der Campingbranche und erzielt Erfolge im Klimaschutz: mehr Bewusstsein, ambitionierte Klimaschutzpläne und CO2-Einsparungen. Bei einer feierlichen Abschlussveranstaltung am 28.06.2023 auf dem Uhlenköper-Camp in Uelzen wurden die Ergebnisse und ausgezeichneten Campingplätze vorgestellt. Klimaschutz im Fokus der Campingbranche: Zuspruch übertrifft alle Erwartungen Das von der Landesregierung Niedersachsens geförderte und vom BVCD Niedersachsen organisierte Projekt stieß auf großes Interesse in der niedersächsischen Campingbranche. Der Zuspruch war größer als erwartet: Weitere Campingunternehmen wurden daraufhin von den Experten der ECOCAMPING Service GmbH parallel zu den 20 im Projekt geförderten Campingplätzen beraten und zum betrieblichen Klimaschutz angeleitet. Nachhaltige Erfolge: Camps erzielen gemeinsam kurzfristig über 10 % CO2-Einsparungen Um eine Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlich großen Camps zu ermöglichen, wurden die Treibhausgasemissionen auf die Übernachtungszahlen umgerechnet. Der Mittelwert des CO2-Fußabdrucks der teilnehmenden Campingplätze liegt bei 1,74 CO2 kg pro Gästeübernachtung (ÜN). Hervorragend waren die Ergebnisse bei einzelnen Camps - der minimalen Fußabdruck von 0,32 kg CO2 / ÜN grenzt an der Zielmarke der Klimaneutralität. Durch kurzfristig umgesetzte Maßnahmen wie einen Anbieterwechsel zu Ökostrom oder Öko-Gas, die Installation einer Wärmepumpe oder dem Austausch einer Ölheizung durch eine Holzpellet-Anlage konnten direkt große CO2e-Einsparungen erzielt werden. Mittel- und langfristig werden die Campingplätze ihre individuellen Klimaschutzfahrpläne umsetzen, die eine Vielzahl von Maßnahmen umfassen. Dazu gehören technischen Maßnahmen wie der Bau von Photovoltaik-Anlagen, die Installation von größeren Wärmepumpen, die Verbesserung der Gebäudeisolation und die optimierte Nutzung von Abwärme. Einzelne Aktionspläne beinhalten auch gestalterische Aspekte, wie die Beschattung und Begrünung von Gebäuden und Standplätzen mit regionalen und trockenheitsresistenten Pflanzen. Darüber hinaus liegt ein Fokus auf organisatorischen Maßnahmen wie der Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Anreise und Ausflüge und der Anpassung des Angebots im Campingshop und Restaurant, um fleischarme und regionale Versorgungsoptionen zu fördern. Wissen, Praxis & Austausch für eine nachhaltige Transformation Im Rahmen der Projekte erhielten die teilnehmenden Campingbetriebe maßgeschneiderte Informationen und wurden dazu angeregt, sich aktiv mit ihren Erfahrungen einzubringen. Durch interaktive Workshops und Online-Seminare entstand ein reger Austausch zwischen den Betrieben und Expert*innen. Denn die praktischen Erfahrungen im Campingalltag sind äußerst wertvoll. Ein zentraler Bestandteil der Initiative war die individuelle Beratung vor Ort. Basierend auf der ermittelten betrieblichen CO2e-Bilanz und einer umfassenden Bestandsaufnahme wurden individuelle Herausforderungen identifiziert und erste Handlungsfelder abgeleitet. Das Ziel bestand darin, in dividuelle Klimaschutz-Aktionspläne zu erarbeiten und deren Umsetzung zu planen.
Klimaschutz für alle: Branchen-Ratgeber ermöglicht Einstieg in den Klimaschutz Der kompakte Ratgeber mit einer klaren Analyse und vielen praktischen Tipps bündelt die im Projekt gewonnen Erkenntnisse und richtet sich gezielt an Campingunternehmen, die ihr Engagement für den Klimaschutz weiterentwickeln möchten. Mit der Einführung eines Klimaschutzmanagements werden Betriebe widerstands- und handlungsfähiger gegenüber zukünftigen politischen und klimatischen Herausforderungen. Der Ratgeber bietet Campingbetrieben erste Informationen, Empfehlungen und praktische Lösungswege für ihren eigenen Weg zur Klimaneutralität. Zudem zeigt er auf, wie Campingplätze selbst aktiv werden und dadurch eine gestaltende Rolle in der Klimawende einnehmen können. ClimaCamps: Campingplätze zeigen sich fit für den Klimaschutz Sechs der 25 beteiligten Campingplätze erhalten die ambitionierte neue Auszeichnung ClimaCamps zum Abschluss der Projektlaufzeit. Weitere Campingplätze haben eine Bewerbung für die Zertifizierung angekündigt. Diese Auszeichnung umfasst drei Stufen und dient damit als Anreiz für die Campingunternehmen, schrittweise ihre betrieblichen Klimaschutzmaßnahmen zu verbessern. In Stufe 1, der „klimabewusste Campingplatz“, finden sich die Campingplätze Böhmeschlucht, Camping am Waldbad, Naturistencamp Sonnensee Hannover, Campingplatz Bul lerby am Attersee und Nordsee-Campingplatz Hooksiel. Einen Schritt weiter ging bereits das Uhlenköper-Camp aus Uelzen, das sich mit dem Titel „klimaaktiver Campingplatz“ schmücken darf. Die höchste Auszeichnung, Stufe 3 klimaplus, markiert ein ehrgeiziges Ziel, auf den die Campingplätze mit großem Engagement in den kommenden Jahren hinarbeiten. Die Landesregierung Niedersachsen ehrt die fortschrittlichen Campingplätze Das Engagement der teilnehmenden Campingplätze wurde von Minister Olaf Lies (Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) und Claudia Simon (Abteilungsleiterin Mittelstand Tourismus) gewürdigt. Sie betonen die Bedeutung von betrieblichem Klimaschutzengagement und informierten über weitere Aktivitäten des Landes für den Klimaschutz im Tourismus.
Die teilnehmenden Campingplätze haben beweisen, dass mit gezielten Maßnahmen und einem Bewusstsein für klimafreundliches Wirtschaften ein positiver Beitrag zur Reduzierung von CO2 Emissionen geleistet werden kann. „Wir sind stolz auf die beachtlichen Klimaschutzmaßnahmen, die die niedersächsischen Campingplätze seit vielen Jahren umsetzen, und auf ihre Entschlossenheit, weiterhin aktiv an der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Dieses Projekt markiert einen wichtigen Meilenstein für den Klimaschutz im Tourismus. Wir möchten den Elan und die Vernetzung aus dem Projekt mitnehmen und gemeinsam mit allen bisher teilnehmenden sowie zusätzlich interessierten Campingplätzen kontinuierlich an weiteren Klimaschutzmaßnahmen arbeiten. Wir freuen uns, wenn sich viele weitere Campingplätze unserer Initiative anschließen und sich mit uns vernetzen,“ kommentiert Norbert Kloodt, Vorsitzender des BVCD Niedersachsen.
Die teilnehmenden Campingplätze haben beweisen, dass mit gezielten Maßnahmen und einem Bewusstsein für klimafreundliches Wirtschaften ein positiver Beitrag zur Reduzierung von CO2 Emissionen geleistet werden kann. „Wir sind stolz auf die beachtlichen Klimaschutzmaßnahmen, die die niedersächsischen Campingplätze seit vielen Jahren umsetzen, und auf ihre Entschlos senheit, weiterhin aktiv an der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Dieses Projekt markiert einen wichtigen Meilenstein für den Klimaschutz im Tourismus. Wir möchten den Elan und die Vernetzung aus dem Projekt mitnehmen und gemeinsam mit allen bisher teilnehmenden sowie zusätzlich interessierten Campingplätzen kontinuierlich an weiteren Klimaschutzmaßnahmen arbeiten. Wir freuen uns, wenn sich viele weitere Campingplätze unserer Initiative anschließen und sich mit uns vernetzen,“ kommentiert Norbert Kloodt, Vorsitzender des BVCD Niedersachsen.
Weitere Informationen zum Projekt und den Ratgeber:
www.climacamps.com
Alle ausgezeichneten Campingplätze:
www.ecocamps.de/climacamps