Mietobjekte auf Campingplätzen

Der Campingboom der letzten Jahre geht auch mit einer steigenden Nachfrage nach Mietobjekten einher und immer mehr Campingplatzbetreiber stellen auf ihren Plätzen Mobilheime bereit.

Viele campingbegeisterte Familien, Kurzurlauber und Campinganfänger bevorzugen diese komfortable Art des Campings und schätzen zugleich die Möglichkeit, ihren Urlaub mitten in der Natur zu verbringen.

Um der gestiegenen Nachfrage nach Mietcamping Rechnung zu tragen und das Angebot an Mobilheimen auszuweiten, hat der BVCD in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern der Campingwirtschaft, der Mobilheimbranche und einem Rechtsbeistand eine Planungshilfe für das Aufstellen von Mobilheimen auf Campingplätzen entwickelt.

Planungshilfe Mobilheime

Mit der Einrichtung von Mobilheimen auf Campingplätzen reagieren die Campingplatzbetreiber auf einen Trend der Branche, dem Mietcamping. Campingbegeisterte Familien, Kurzurlauber oder Campinganfänger bevorzugen die komfortable Möglichkeit des Campings auf einem Campingplatz und zugleich Ihren Urlaub mitten in der Natur zu verbringen.  Die Planungshilfe soll gezielt Campingunternehmer ansprechen, rechtliche Grundlagen für das Aufstellen von Mobilheimen klären und als Basis für Gespräche mit den zuständigen Bauämtern dienen. Ziel ist es, so die zuständigen Behörden von der Wichtigkeit der Mobilheime für die Wirtschaftlichkeit der Branche zu überzeugen und Lösungen für rechtliche Änderungen der Bauordnungen aufzuzeigen. Die komplette Broschüre steht hier zum Download bereit.

Entwicklung von Mobilheimen auf Campingplätzen

Die Entwicklung von Mobilheimen auf deutschen Campingplätzen ist ein Spiegelbild des Wandels in der Campingkultur und den Bedürfnissen der Urlauber.


Die Anfänge:

In den Anfangszeiten des Campings in Deutschland, etwa in den 1950er und 1960er Jahren, waren Mobilheime noch eine Seltenheit. Die meisten Camper zogen es vor, in Zelten oder Wohnwagen zu übernachten. Mobilheime galten als luxuriöse Alternative und waren eher in den Küstenregionen oder in der Nähe von beliebten Ferienorten zu finden.


Der Aufstieg der Mobilheime:

In den 1970er und 1980er Jahren begann die Popularität von Mobilheimen zuzunehmen. Dies lag zum Teil daran, dass sie mehr Komfort und Bequemlichkeit boten als Zelte oder Wohnwagen. Mobilheime verfügen in der Regel über eine Küche, ein Bad und separate Schlafzimmer, was sie zu einer idealen Option für Familien oder Gruppen macht.

Ein weiterer Faktor, der zum Aufstieg der Mobilheime beitrug, war die steigende Nachfrage nach erschwinglichen Ferienunterkünften. Mobilheime waren oft eine günstigere Alternative zu Hotels oder Ferienwohnungen, insbesondere für längere Aufenthalte.


Mobilheime heute:

Heute sind Mobilheime aus der deutschen Campinglandschaft nicht mehr wegzudenken. Sie sind auf fast allen Campingplätzen zu finden und in vielen verschiedenen Größen und Ausstattungen erhältlich. Moderne Mobilheime sind oft mit allem Komfort ausgestattet, den man von einer Ferienwohnung erwarten würde, wie z. B. Klimaanlage, Heizung, Flachbildfernseher und WLAN. Einige Mobilheime verfügen sogar über eine eigene Terrasse oder einen Garten.


Die Vorteile von Mobilheimen:

  • Komfort und Bequemlichkeit: Mobilheime bieten ein hohes Maß an Komfort und Bequemlichkeit. Sie sind in der Regel mit allem ausgestattet, was man für einen angenehmen Aufenthalt benötigt.
  • Flexibilität: Mobilheime sind in verschiedenen Größen und Ausstattungen erhältlich, so dass man die passende Option für seine Bedürfnisse auswählen kann.
  • Erschwinglichkeit: Mobilheime sind oft eine günstigere Alternative zu Hotels oder Ferienwohnungen.
  • Naturnähe: Mobilheime befinden sich in der Regel in einer schönen natürlichen Umgebung, so dass man die Natur genießen kann.


Die Zukunft der Mobilheime:

Die Zukunft der Mobilheime auf deutschen Campingplätzen sieht rosig aus. Die Nachfrage nach dieser Art von Unterkunft ist weiterhin hoch und es ist zu erwarten, dass Mobilheime in Zukunft noch komfortabler und luxuriöser werden.

Einige Campingplätze bieten bereits sogenannte "Glamping"-Mobilheime an, die mit besonders hochwertigen Möbeln und Ausstattungen ausgestattet sind. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich in Zukunft fortsetzen.



Die Entwicklung von Mobilheimen auf deutschen Campingplätzen ist eine Erfolgsgeschichte. Mobilheime haben sich zu einer beliebten Alternative zu Zelten und Wohnwagen entwickelt und bieten Campern eine komfortable, flexible und erschwingliche Möglichkeit, ihren Urlaub in der Natur zu verbringen. 

Mobilheime auf Campingplätzen - Was ist zu beachten?

Die Errichtung von Mobilheimen durch Betreiber auf Campingplätzen ist ein wachsender Trend, birgt jedoch eine Reihe erheblicher Herausforderungen. Diese lassen sich in mehrere Kernbereiche unterteilen: 


1. Baurechtliche und Genehmigungsrechtliche Hürden 

Dies ist oft die größte und komplexeste Herausforderung in Deutschland. 

  • Baugenehmigungspflicht: Entgegen ihres Namens sind Mobilheime in der Regel keine "fliegenden Bauten", sondern "bauliche Anlagen". Sobald sie dauerhaft aufgestellt und an Versorgungsleitungen angeschlossen werden, unterliegen sie dem öffentlichen Baurecht und benötigen fast immer eine Baugenehmigung.
  • Bebauungsplan (B-Plan): Der geltende B-Plan für das Gelände ist entscheidend. Viele Campingplätze sind als "Sondergebiet, das der Erholung dient" (SO Camping) ausgewiesen. Oftmals lässt dieser Plan nur das Aufstellen von Zelten, Wohnwagen und Wohnmobilen zu. Feste Bauten wie Mobilheime sind dann unzulässig. Der Betreiber müsste eine aufwendige und teure Änderung des Bebauungsplans bei der Gemeinde beantragen, deren Ausgang ungewiss ist.
  • Landesbauordnung (LBO): Jedes Bundesland hat eine eigene Bauordnung. Diese regelt Anforderungen an Aufenthaltsräume, Brandschutz, Wärmedämmung etc. Mobilheime müssen diese Standards erfüllen, um überhaupt genehmigungsfähig zu sein.
  • Camping- und Wochenendplatzverordnungen (CWVO): Einige Bundesländer haben spezielle Verordnungen, die Abstandsflächen, maximale Grundflächen der Bauten, Brandschutzwege und die Anzahl der Stellplätze pro Hektar vorschreiben. Die Integration von Mobilheimen muss mit diesen Regeln konform sein.
  • Erschließungsnachweis: Für jedes Mobilheim muss der Anschluss an Strom, Wasser, Abwasser und oft auch Gas lückenlos nachgewiesen werden.


2. Finanzielle und Wirtschaftliche Herausforderungen 

Die Investition ist beträchtlich und muss sich rechnen. 

  • Hohe Investitionskosten: Die Kosten umfassen nicht nur den Kaufpreis der Mobilheime selbst, sondern auch den Transport (oft als Schwertransport), das Fundament, die fachgerechte Erschließung (Anschlusskosten), die Außengestaltung und die komplette Innenausstattung.
  • Rentabilitätsberechnung: Der Betreiber muss eine genaue Kalkulation durchführen. Wie hoch muss die Auslastung sein, um die Investition zu amortisieren? Welche Miete kann am Markt erzielt werden? Wie verhalten sich die Einnahmen im Vergleich zu einem herkömmlichen Stellplatz?
  • Laufende Kosten: Im Gegensatz zu einem Stellplatz verursachen Mobilheime hohe laufende Kosten für Instandhaltung, Reinigung, Reparaturen, Versicherung, Abschreibung und eventuell Grundsteuer.
  • Finanzierung: Die Sicherung einer Bankfinanzierung erfordert einen soliden und überzeugenden Businessplan, der die baurechtliche Situation bereits geklärt hat.


3. Infrastrukturelle und Technische Herausforderungen 

Der Campingplatz muss für die neuen Bauten vorbereitet werden. 

  • Erschließung des Platzes: Oft muss die gesamte unterirdische Infrastruktur erweitert oder neu angelegt werden. Die vorhandenen Leitungen für Wasser, Abwasser und Strom sind meist nicht für die ganzjährige Versorgung von festen Wohneinheiten ausgelegt.
  • Ganzjahrestauglichkeit: Sollen die Mobilheime auch im Winter vermietet werden, müssen sie winterfest sein. Das erfordert eine gute Isolierung, eine leistungsfähige Heizung und vor allem frostsichere Wasserleitungen, was die Kosten weiter erhöht.
  • Fundamente und Standfestigkeit: Die Mobilheime benötigen ein stabiles Fundament (z. B. Punkt- oder Streifenfundamente), um Setzungen und Schäden zu vermeiden. Ein einfaches Abstellen auf Platten ist meist nicht ausreichend.
  • Logistik: Der Transport und das Aufstellen der oft großen und schweren Einheiten auf einem bestehenden, möglicherweise eng bewachsenen Campingplatz kann eine logistische Meisterleistung erfordern (z. B. Einsatz von Kränen).


4. Betriebliche und Strategische Herausforderungen 

Das Geschäftsmodell des Campingplatzes ändert sich grundlegend. 

  • Veränderung des Platzcharakters: Der Betreiber muss sich fragen, ob eine "Mobilheimsiedlung" noch zum Charakter seines Platzes passt. Dies kann traditionelle Camper, die Natur und Einfachheit suchen, abschrecken. Es besteht die Gefahr, eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft" auf dem Platz zu schaffen.
  • Neue Zielgruppe: Die Vermietung von Mobilheimen spricht eine andere Zielgruppe an als das klassische Camping (oft Familien oder Paare, die mehr Komfort wünschen, sog. "Glamping"). Marketing, Service und Preisgestaltung müssen auf diese neue Zielgruppe ausgerichtet werden.
  • Personalaufwand: Der Aufwand für Reinigung, Wartung, Schlüsselübergabe und Gästebetreuung ist deutlich höher als bei einem reinen Stellplatz. Das Personal muss entsprechend geschult oder aufgestockt werden.
  • Konkurrenz: Der Betreiber tritt in direkten Wettbewerb mit Anbietern von Ferienwohnungen und Ferienparks, was andere Vermarktungsstrategien erfordert.



Die Errichtung von Mobilheimen ist für einen Campingplatzbetreiber eine tiefgreifende strategische Entscheidung, die weit über den reinen Kauf hinausgeht. Die baurechtliche Klärung ist der erste und wichtigste Schritt. Ohne eine gesicherte Genehmigung ist das gesamte Vorhaben zum Scheitern verurteilt. Ist diese Hürde genommen, erfordert das Projekt eine sorgfältige finanzielle, technische und betriebliche Planung, um langfristig erfolgreich zu sein. 

 

Wie entwickelt sich die Nachfrage von Mobilheimen auf Campingplätzen?

Die Nachfrage nach Mobilheimen auf Campingplätzen ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Es handelt sich um einen der stärksten Wachstumstreiber in der gesamten Campingbranche. Die Rate der Nutzer ist also nicht sinkend, sondern stark steigend.

Hier ist eine detaillierte Analyse der Gründe und der aktuellen Datenlage.

Der Trend: Eindeutig steigende Nutzerzahlen

Die aktuellen Daten belegen einen anhaltenden Camping-Boom in Deutschland, bei dem Mietunterkünfte wie Mobilheime eine immer größere Rolle spielen.

  • Rekord-Übernachtungen: Das Jahr 2024 war für die deutsche Campingwirtschaft ein absolutes Rekordjahr. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) gab es 42,9 Millionen Camping-Übernachtungen, was einem Anstieg von 1,9 % gegenüber dem bereits sehr starken Vorjahr 2023 entspricht. Dieser Trend setzt sich wohl auch 2025 fort.
  • Wachstumstreiber Mietunterkünfte: Innerhalb dieses Booms wächst der Sektor der festen Mietunterkünfte (dazu zählen Mobilheime, Schlaffässer, Lodges etc.) überproportional. Campingplatzbetreiber investieren massiv in diesen Bereich, weil die Nachfrage das Angebot oft übersteigt.
  • Neue Nutzergruppen: Studien, wie die des ADAC oder des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), zeigen, dass diese Angebote neue Zielgruppen für das Campen begeistern, die vorher vielleicht einen Hotelurlaub oder eine Ferienwohnung gebucht hätten.


Es gibt also einen klaren, datengestützten Trend: Die klassische Parzelle für Zelt oder Wohnwagen bleibt populär, aber das größte Wachstumspotenzial liegt im Bereich der komfortablen Mietunterkünfte, angeführt vom Mobilheim.


Warum sind Mobilheime auf Campingplätzen so gefragt?

Der Erfolg der Mobilheime lässt sich auf eine Kombination von Faktoren zurückführen, die perfekt den Zeitgeist und die modernen Urlaubswünsche treffen. Man spricht hier oft vom "Glamping"-Trend (Glamorous Camping).

1. Die perfekte Brücke zwischen Natur und Komfort Mobilheime bieten das Beste aus zwei Welten: Man erlebt das naturnahe, freie Gefühl eines Campingurlaubs (draußen sein, soziale Gemeinschaft, ungezwungene Atmosphäre), genießt aber gleichzeitig den Komfort einer kleinen Ferienwohnung. Dazu gehören:

  • Echte Betten statt Luftmatratzen
  • Ein privates Badezimmer mit Dusche und WC
  • Eine voll ausgestattete Küche
  • Eine Heizung, die den Urlaub auch in der kühleren Neben- oder Wintersaison ermöglicht
  • Ein fester Wohnbereich bei schlechtem Wetter


2. Erweiterung der Zielgruppe Traditionelles Camping war nicht für jeden etwas. Mobilheime senken die Einstiegshürden drastisch und sprechen neue, kaufkräftige Zielgruppen an:

  • Familien mit kleinen Kindern: Der Komfort und die feste Infrastruktur machen den Urlaub deutlich stressfreier.
  • Ältere Generation (Best Ager): Sie schätzen die Natur, möchten aber nicht mehr auf Komfort verzichten oder in einem Wohnwagen schlafen.
  • "Camping-Anfänger": Wer Camping ausprobieren möchte, kann dies tun, ohne gleich eine teure Ausrüstung kaufen zu müssen.


3. Geringerer Aufwand und höhere Bequemlichkeit Der Urlauber muss keinen eigenen Wohnwagen besitzen, warten oder zum Urlaubsort ziehen. Der logistische Aufwand entfällt komplett:

  • Kein An- und Abkuppeln, kein Rangieren.
  • Kein Aufbau von Vorzelten.
  • Kein Schleppen von Ausrüstung.
  • Man kann einfach mit dem PKW anreisen, einziehen und der Urlaub beginnt sofort.


4. Eine kalkulierbare und attraktive Preis-Alternative Im Vergleich zu anderen Urlaubsformen positioniert sich das Mobilheim sehr attraktiv:

  • Es ist in der Regel günstiger als ein Hotel oder eine vergleichbare Ferienwohnung, besonders für Familien in der Hauptsaison.
  • Es ist eine planbare Investition in einen Urlaub, ohne die hohen Anschaffungs- und Unterhaltskosten für einen eigenen Wohnwagen oder ein Wohnmobil.


5. Vorteile für die Campingplatzbetreiber Auch für die Betreiber sind Mobilheime ein Erfolgsmodell. Sie können damit:

  • Höhere Erträge pro Stellplatz erzielen.
  • Ihre Saison verlängern und die Auslastung im Frühling, Herbst und sogar Winter steigern.
  • Eine breitere und zahlungskräftigere Kundschaft anziehen.


Mobilheime sind so gefragt, weil sie den Wunsch nach einem naturnahen Urlaub mit dem Bedürfnis nach Komfort, Bequemlichkeit und Sicherheit verbinden. Die aktuellen Marktdaten zeigen unmissverständlich, dass dieser Trend nicht nur anhält, sondern eine treibende Kraft für die Zukunft der gesamten Campingbranche in Deutschland ist. 

Genehmigungsfähigkeit von Mobilheimen auf Campingplätzen

Das Baurecht in Deutschland ist Ländersache, was bedeutet, dass die 16 Bundesländer unterschiedliche Regelungen für das Aufstellen von Mobilheimen auf Campingplätzen haben. Diese Unterschiede können erhebliche Auswirkungen auf die Genehmigungsfähigkeit, die Größe, die Bauweise und sogar die Nutzung von Mobilheimen haben.

Hier sind die wichtigsten Auswirkungen und Punkte, die man beachten muss:

1. Definition von Mobilheimen und ihre rechtliche Einordnung:

  • Bauliche Anlage vs. Fahrzeug: Die Kernfrage ist, ob ein Mobilheim als bauliche Anlage oder als (ortveränderliches) Fahrzeug eingestuft wird.
    • Fahrzeug (Wohnwagen, Wohnmobil): Wenn ein Mobilheim jederzeit zum Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelassen werden kann und als solches auch genutzt wird, gilt es in der Regel als Fahrzeug und ist auf einem Campingplatz genehmigungsfrei aufstellbar, solange es die Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) erfüllt und die Campingplatzordnung eingehalten wird.
    • Bauliche Anlage (Wochenendhaus, Tiny House): Wird ein Mobilheim jedoch so aufgestellt, dass es nicht mehr ohne Weiteres ortsveränderlich ist (z.B. durch feste Fundamente, feste Anschlüsse an Ver- und Entsorgungsnetze, Anbauten wie Wintergärten oder Terrassenüberdachungen), kann es baurechtlich als "Wochenendhaus" oder "Campinghaus" eingestuft werden. In diesem Fall unterliegt es den Bauordnungen der Länder und ist in der Regel genehmigungspflichtig. Hier greifen dann auch die Vorschriften zur Standsicherheit, zum Brandschutz, zur Wärmedämmung etc.
  • Grauzonen und Auslegung: Die Grenzen sind oft fließend und die Auslegung durch die lokalen Bauämter kann variieren. Einige Bundesländer haben spezielle Verordnungen für Camping- und Wochenendplätze, die detailliertere Regeln für Mobilheime enthalten.


2. Genehmigungspflicht und Verfahren:

  • Baugenehmigung: Wenn ein Mobilheim als bauliche Anlage eingestuft wird, ist eine Baugenehmigung durch die zuständige Baubehörde erforderlich. Das bedeutet, es muss ein Bauantrag mit entsprechenden Plänen, Statik, Nachweisen zum Brandschutz etc. eingereicht werden.
  • Verfahrensfreiheit: Manche Bundesländer sehen bestimmte Bauvorhaben bis zu einer gewissen Größe oder unter bestimmten Bedingungen als verfahrensfrei an. Dies kann auch für kleinere Mobilheime oder bestimmte Anbauten gelten, entbindet aber nicht von der Einhaltung der Bauvorschriften.
  • Bestandsschutz: Bestehende Mobilheime können unter Umständen Bestandsschutz genießen, müssen aber oft bei größeren Änderungen oder Nutzungsänderungen an aktuelle Vorschriften angepasst werden.


3. Bauvorschriften und Auflagen:

  • Größe und Abstände: Die Landesbauordnungen und die Campingplatzverordnungen legen oft maximale Größen (Grundfläche, Höhe) für Mobilheime fest. Auch Mindestabstände zu Nachbarparzellen und Brandgassen sind vorgeschrieben. 
    • Beispiel Schleswig-Holstein: Erlaubt Mobilheime bis 40m², und Standplätze für Mobilheime sollen mindestens 120 m² groß sein.
    • Beispiel Niedersachsen: Auf Campingplätzen sind feste Anbauten an Wohnwagen und selbständige Schutzdächer grundsätzlich verboten, ein Geräteschuppen bis 5 m³ Brutto-Rauminhalt ist jedoch erlaubt.
  • Ausstattung und Nutzung: Vorschriften können die Ausstattung (z.B. Sanitäranlagen, Heizung), die Isolierung und die ganzjährige Bewohnbarkeit betreffen.
  • Brandschutz: Dies ist ein besonders wichtiger Bereich, da Mobilheime und ihre oft dichte Aufstellung auf Campingplätzen ein erhöhtes Brandrisiko darstellen können. Die Bundesländer haben hier strenge Vorgaben zu Brandmeldern, Löscheinrichtungen, Abständen und Materialien.
  • Erschließung: Die Anschlüsse an Wasser, Abwasser und Strom müssen den jeweiligen landesspezifischen Normen entsprechen.
  • Umweltschutz/Naturschutz: In sensiblen Gebieten (z.B. Küstennähe, Naturparks) können zusätzliche Auflagen zum Schutz der Umwelt gelten.


4. Bebauungspläne und Flächennutzungspläne:

  • Zulässigkeit im Gebiet: Ob und in welchem Umfang Mobilheime auf einem Campingplatz aufgestellt werden dürfen, hängt maßgeblich von den Festsetzungen im lokalen Bebauungsplan und dem übergeordneten Flächennutzungsplan ab. Diese Pläne weisen die Flächen als "Sondergebiet Erholung" (Campingplatz, Wochenendhausgebiet) aus und legen die Art der Nutzung sowie die baulichen Möglichkeiten fest.
  • Wochenendhausgebiete vs. Campingplätze: Einige Plätze sind explizit als Wochenendhausgebiete ausgewiesen, wo Mobilheime mit festen Anschlüssen und in größerer Bauweise eher zulässig sind. Reine Campingplätze sind oft eher für temporäre Nutzung von Fahrzeugen gedacht.


5. Dauerwohnen und Erstwohnsitz:

  • Rechtliche Unterscheidung: Das Aufstellen eines Mobilheims zum Zwecke des "Dauerwohnens" oder zur Anmeldung des Erstwohnsitzes ist baurechtlich eine andere Kategorie als die rein touristische oder freizeitorientierte Nutzung.
  • Länderspezifische Regeln: Ob und unter welchen Voraussetzungen ein Erstwohnsitz auf einem Campingplatz angemeldet werden kann, ist ebenfalls in den Bundesländern unterschiedlich geregelt und oft sehr restriktiv. Viele Campingplatzverordnungen verbieten das dauerhafte Wohnen explizit. Hier spielen nicht nur baurechtliche, sondern auch melderechtliche Aspekte eine Rolle.


Beispiele für bundesländerspezifische Unterschiede:

  • Schleswig-Holstein: Hat klare Regelungen für die Aufstellung von Mobilheimen und Tiny Houses auf Campingplätzen, u.a. mit einer Größenbegrenzung von 40m².
  • Niedersachsen: Die Verordnung über Campingplätze, Wochenendplätze und Wochenendhäuser enthält detaillierte Bestimmungen zu Standplätzen, Anbauten und der Beschaffenheit von Wohnwagen. Sie unterscheidet explizit zwischen jederzeit ortsveränderlichen Wohnwagen und solchen, die als Wochenendhäuser gelten.
  • Bayern: Campingplätze sind Sonderbauten und benötigen eine Baugenehmigung. Zeltlager, die nur gelegentlich und für kurze Zeit errichtet werden, können verfahrensfrei sein. Die Bayerische Bauordnung (BayBO) regelt auch die Genehmigungspflicht für "Wohnwagen, Zelte und bauliche Anlagen, die keine Gebäude sind, auf Camping-, Zelt- und Wochenendplätzen".


Fazit für Betreiber von Campingplätzen:

Die unterschiedlichen Baurechte in den Bundesländern erfordern eine genaue Kenntnis der jeweiligen Landesbauordnung, der Campingplatzverordnung des Landes und der lokalen Bebauungspläne. Bevor in Mobilheime investiert wird, ist es unerlässlich, sich bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde und der Gemeinde über die spezifischen Anforderungen und Genehmigungspflichten zu informieren. Eine frühzeitige Abstimmung kann teure Fehlplanungen und rechtliche Probleme vermeiden. Die Tendenz geht dahin, dass Mobilheime, die fest mit dem Boden verbunden sind und eine wohnhausähnliche Ausstattung aufweisen, zunehmend als bauliche Anlagen behandelt werden und somit strengeren Regeln unterliegen.