LIFT-Programm:

Emissionsfrei campen: Der regenerativ versorgte Campingplatz

Gemeinsam mit der FH Westküste in Heide arbeitet der BVCD seit dem ersten Juli 2024 an einem wegweisenden Förderprojekt. Hier eine kurze Einführung:

 

Campingplätze stehen vor der Notwendigkeit zur Transformation ihrer Energiesysteme: 

Eine deutlich steigende Anzahl an E-Fahrzeugen der Gäste (sowie ggf. eigene E-(Leih)-Fahrzeuge) , erhöhte Anforderungen an Ladeinfrastruktur und elektrische Leistungsfähigkeit von Campingplätzen oder die Tatsache, dass Campingreisende zusätzlich selbst als Energieproduzenten auf Campingplätzen aufwarten (z.B. durch mitgebrachte Balkonkraftwerke) werden perspektivisch zu Herausforderungen für Campingplätze. All das verursacht einen erhöhten Energiebedarf in Verbindung mit einer einhergehenden Wärmewende.  Regenerativ erzeugter Strom und eigene Stromproduktion und -speicherung werden also maßgeblich die Campingplätze verändern. 
Was entsteht ist: 

Unterstützungsbedarf der Campingplätze insbesondere in der technisch und wirtschaftlich sinnvollen Auswahl, Auslegung und Dimensionierung ihrer Systeme zur Energiegewinnung und -speicherung.

Das Ziel der Projekts besteht in  der Entwicklung und Erprobung von Maßnahmen zur Unterstützung der Betreibern von Campingplätzen bei der notwendigen Transformation ihrer Energiesysteme .

Dazu werden folgende Schwerpunkte bearbeitet:


  • Erarbeitung eines Maßnahmen-Baukastens für die Bereiche Energieerzeugung, Energiespeicherung und Energieverbrauch
  • simulativ-konzeptionelle Erprobung verschiedener Maßnahmen-Kombinationen in drei Fallstudien 
  • Erstellung eines Leitfadens zur Unterstützung von Campingplätzen bei  Entscheidungen über eine klimaschützende Transformation ihrer Energiesysteme 


Das Förderprogramm läuft bis Juli 2025.

Erste Ergebnisse der Befragung von Campingplätzen

Die Studie steht untenstehend zum Download zur Verfügung

Erste Ergebnisse

 

Das Deutsche Institut für Tourismusforschung (DI Tourismusforschung) und das Institut für die Transformation des Energiesystems (ITE) der FH Westküste befassen sich in einem gemeinsamen Projekt mit dem Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland e. V. (BVCD) mit der regenerativen Ausrichtung der Energiesysteme von Campingplätzen. Das Projekt wird vom Wirtschaftsministerium des Bundes im Rahmen der Förderbekanntmachung „Leistungssteigerung und Innovationsförderung im Tourismus: Innovative Ansätze für eine zukunftsfähige Transformation der Tourismuswirtschaft im Lichte der VN-Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (LIFT Transformation) gefördert. 

 

Im Zuge des Projektes wurde eine Befragung der Mitgliedsbetriebe des BVCD zu den Themenbereichen aktuelle betriebliche Herausforderungen, Organisation des Energiesystems und Elektro-Mobilität durchgeführt. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke in die aktuelle Situation der befragten Campingplätze und sollen punktuell in die im Projekt zu entwickelnden Fallstudien für eine regenerative Energieversorgung von Campingplätzen einfließen. 

 

Der vollständige Ergebnisbericht der Befragung sowie weitere Informationen zum Projekt finden sich hier: 

https://www.di-tourismusforschung.de/projekte/emissionsfrei-campen-der-regenerativ-versorgte-campingplatz/ 

 

Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse der Befragung: 

 

Betriebliche Herausforderungen, Klimawandel, Energieversorgung 

·        44% der befragten Campingplätze sehen ihren Betrieb aktuell mit großen bzw. sehr großen Herausforderungen konfrontiert. 

·        Für jeden dritten Betrieb, der sich mit Herausforderungen konfrontiert sieht, stellen die Energieversorgung und der Klimawandel eine aktuelle betriebliche Herausforderung dar. 

·        Etwa jeder zweite Campingplatz spürt negative Auswirkungen des Klimawandels auf seinen Betrieb, jeder vierte Platz nimmt allerdings auch positive Einflüsse wahr. 

·        Klimaneutralität ist für 65% der Betriebe eine Zielsetzung, die aktiv verfolgt wird. 

 

Energieversorgung 

·        Die Verlässlichkeit der Energieversorgung sowie die Wirtschaftlichkeit und die technische Beherrschbarkeit des Energiesystems sind für die befragten Campingplätze die wichtigsten Aspekte in Bezug auf die Energieversorgung bzw. das Energiesystem auf ihrem Campingplatz. 

·        Mehr als jeder zweite Betrieb erzeugt bereits eigenen Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Selten ist dies jedoch die hauptsächliche Quelle der Stromgewinnung. 

·        Die Wärmegewinnung erfolgt sehr häufig hauptsächlich noch über fossile Energieträger wie Erdgas, Flüssiggas und Öl. Als zusätzliche Quelle wird am häufigsten auf Solarthermie gesetzt. 

 

Elektromobilität 

·        Etwas mehr als jeder Zweite der befragten Campingplätze verfügt über Elektro-Betriebsfahrzeuge für alltägliche Aufgaben wie Geländepflege, Einkäufe oder Shuttlefahrten. E-Fahrzeuge zur Vermietung an die Gäste stehen auf deutlich weniger Campingplätzen zur Verfügung – mehrheitlich handelt es sich dabei um Elektro-Fahrräder. 

·        Jeder dritte Campingplatz verfügt über eine E-Ladeinfrastruktur auf dem Platzgelände. Die Ladepunkte weisen dabei mehrheitlich eine Leistung von 3,7 bis 22 Kilowatt auf. 

·        Hauptsächliche Gründe, warum Campingplätze über keine E-Ladeinfrastruktur verfügen, ist die nicht ausreichende Leistungsfähigkeit des Stromnetzes auf oder im Umfeld des Platzes bzw. eine noch nicht ausreichende Nachfrage seitens der Gäste.